SKP-Technik zur interventionellen Schaumverödung von Varikozelen

Ragg JC, Martel L, Apel S, Hettwer R, Wolschner J, Nagy J, Bludau C.
angioclinic® Interventionelle Phlebologie, Berlin

 

ZIELSETZUNG:

Zur Behandlung von Varikozelen sind chirurgische Techniken mit Ligaturen der V. Spermatica und komplexe interventionelle Methoden mit transcavaler Katheterführung bekannt. Eine neue Technik könnte das Procedere wesentlich vereinfachen.

PATIENTEN UND METHODEN:

Bei 34 sukzessiven Patienten mit behandlungsbedürftiger Varikozele wurde eine neue Technik eingesetzt: Die V. spermatica wurde in Leistenhöhe +/- 3 cm unter Ultraschallsicht retrograd punktiert und ein Mikrokatheter (2,3 – 4 F) eingeführt. Die V. spermatica wurde nach Sicherung der intraluminalen Katheterlage bei 45 Grad-Lagerung mit 2 – 5 ml Kontrastmittel (Optiray 270) phlebographisch (DL) bis zum Abgang aus der V. renalis dargestellt. Ein steifer Verödungsschaum (Aethoxysklerol 1% + filtrierte Raumluft, 1+4) wurde in 15-Grad-Lagerung so appliziert, dass die Verdrängung der KM-Säule gut steuerbar blieb und der Stand der Schaumsäule dann unterhalb der Nierenvenenmündung fixiert werden konnte (-5 Grad Lagerung). Nach einer Einwirkzeit von 5 Minuten wurde zwecks Ausschwemmung des Schaums wieder auf 45 Grad – Lagerung gewechselt. Nachuntersuchungen und Beurteilungen der skrotalen Venen erfolgten mittels Ultraschall. Druckverband für 1 Stunde, Entlassung.

ERGEBNISSE:

Die Methode war in 32/34 Fällen technisch duchführbar, in 2 Fällen gelang der Zugang (weiches Bindegewebe, verschiebliche Vene) erst in einer zweiten Sitzung. Das Ziel des Refluxausschlusses (der vollständigen Verödung der V. spermatica??) wurde ausnahmslos (34/34) erreicht. Bei allen Eingriffen blieb das Flächendosisprodukt bei DL-Zeiten von 3 – 6 s unter 12 cgray*cm2. Die gesamte Eingriffszeit betrug 10 – 16 min., MW. 14,5, wobei mindestens 50% auf die Herstellung des Zugangs entfielen. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.

FOLGERUNG:

Die vorgestellte Methodik erwies sich als einfach, sicher und effektiv. Die angewandten Röntgendosen (DL-Modus) sind minimal und erlauben eine sehr rasche und präzise Orientierung. Bei schlanken Individuen mit guten Schallbedingungen könnte ein sonographisches Monitoring erwogen werden.